Laura van Zonneveld

‘Mehr erreicht, als ich zu träumen gewagt hätte’

Laura van Zonneveld begann mit einer Berufsschulausbildung, studierte weiter an der VHL University of Applied Sciences (VHL) und schloss danach noch einen Master an. ‘Ich fand ein Zimmer in einem geselligen Studentenhaus und fing mit Applied Animal Sciences an der VHL an. Dank meiner Vorausbildung an der Berufsschule konnte ich schon bald ins zweite Studienjahr einsteigen. Zu Beginn fand ich es ziemlich spannend: Der Studiengang war komplett englischsprachig und das Niveau und die Arbeitsweisen völlig anders, als ich es von der Berufsschule her kannte. Trotzdem lief alles ausgesprochen gut.

Im dritten Studienjahr beschloss ich, meinen Schwerpunkt auf Biologie zu verlegen und die Tier- und Viehhaltung vorläufig hinter mir zu lassen. Ich belegte einen Minor an der Universität von Wageningen mit dem Fokus auf Biologie und Tierwissenschaften. Das schien mir eine ausgezeichnete Kombination, um mich mehr in Ökologie, Naturschutz und Anatomie zu vertiefen. Der Minor an der Universität war eine große Herausforderung, doch ich wollte nicht aufgeben und schaffte ihn auch!  

Anschließend stürzte ich mich auf ein kurzes Projekt, das sich mit dem Schutz der Uferschnepfe in der niederländischen Agrikulturlandschaft beschäftigte. Danach flog ich nach Neuseeland, um mehr über das Verhalten der Nahrungsaufnahme von Basstölpeln zu erfahren. Dort habe ich in sieben Monaten unglaublich viel gelernt: Feldforschung betrieben, wissenschaftliche Projekte vorbereitet und begleitet und Daten für eine wissenschaftliche Publikation verarbeitet. Meine Abschlussarbeit war wiederum eine Kombination aus Agrikultur und Naturschutz, diesmal ging es um Untersuchungen zur Anwesenheit von Ackervögeln auf landwirtschaftlichen Flächen.

Meine Leidenschaft liegt beim Naturschutz und ein wichtiger Teilbereich davon ist Bildung und Erziehung. Deshalb beschloss ich, nach meinem Abschluss noch eine aufbauende Lehrerausbildung an der Aeres Hochschule in Wageningen zu machen. Ein sehr intensives Jahr, in dem ich jede Menge zu Wissensvermittlung und der Betreuung von Gruppen gelernt habe.  

Danach ging ich nach Schweden, um einen Master in Applied Ethology and Animal Biology zu machen. Dieser Studiengang richtet sich auf das Verhalten von Tieren und in situ und ex situ Naturschutz. Ich konzentrierte mich auf die Forschung und Verbesserung des Wohlbefindens von Tieren in Zoos. In meinem Abschlussprojekt habe ich die Echoortungsmuster von Großen Tümmlern untersucht: Informationen und Techniken, die sowohl für wilde Delfinarten als auch Delfine in Gefangenschaft sehr nützlich sein können.

In Schweden habe ich noch für kurze Zeit als Dozentin gearbeitet, bin dann aber zurückgekehrt in die Niederlande. Was meine Jobs betrifft, hatte ich großes Glück; all meine Erfahrungen und Kenntnisse haben viel dazu beigetragen. Derzeit arbeite ich als Koordinatorin beim niederländischen Verband für Zootiere, wo ich für die Überwachung und Verbesserung der Qualität von Tierparks zuständig bin. Forschung, Bildung, Wohlbefinden und Sicherheit spielen dabei eine wichtige Rolle. Außerdem arbeite ich für den Tierschutz und freiberuflich als Dozentin und Autorin für das Ausbildungszentrum LOI.

Ich habe nie zu weit im Voraus geplant, sondern war immer offen für die Möglichkeiten, die sich mir boten und was mir im Moment das Beste schien. Nach meinem Berufsschulabschluss hätte ich nicht zu träumen gewagt, dass ich einmal dort sein würde, wo ich jetzt stehe.’